Wie sehen die Erfahrungen mit Mieter-Apps aus?
Merten: Mieter-Apps haben aus den genannten Gründen einen schweren Stand. Eine Umfrage zur Nutzung von Mieter-Apps von ‚Analyse & Konzepte immo.consult GmbH‘ hat das wieder einmal klar bestätigt: Nur jeder zehnte Mieter nutzt eine Mieter-App. Da performen wir mit unserer Quote überdurchschnittlich [lacht]. Aber, trotz allem, selbst wenn jeder zweite unsere App nutzt, ist da immer noch viel Luft nach oben.
Ahlborn: Wir stehen hier vor einer sehr spezifischen Herausforderung: Die Menschen, die unsere Lösungen nutzen sollen, haben zum Großteil nicht danach gefragt. Nehmen wir ein anderes unserer Produkte als Beispiel, das der smarten Thermostate für Mehrparteienhäuser. Ein Wohnungsunternehmen verbaut diese gebäudeweit, beispielsweise aufgrund des adaptiven hydraulischen Abgleichs. Die Haushalte im Gebäude können diese Thermostate daher natürlich auch ohne App nutzen – und nur von den im Hintergrund laufenden Assistenzfunktionen profitieren wie vom Spurhalteassistent im Auto. Neben dem hydraulischen Abgleich könnte das beispielsweise eine digitale Fenster-offen-Erkennung sein. Um die Effizienz- und Komfort-Funktionen jedoch umfänglich zu nutzen, muss der Haushalt die App bxHome aktivieren und nutzen.
Aus Sicht der Produktentwicklung stehen wir hier also vor einer vollkommen anderen Aufgabenstellung als bei einer Smart-Home-Produktentwicklung: Ein Smart-Home-Begeisterter stattet sein Einfamilienhaus aus und überzeugt alle Familienmitglieder intrinsisch begeistert [lacht] ... hier, im vermieteten Mehrparteienhaus, fehlen uns die Smart-Home-Begeisterten meist, das Produkt wird in digital-fernen Haushalten verbaut. Diese Grundvoraussetzungen sind im Mehrparteienhaus immer gleich. Ob nun bei den smarten Thermostaten oder bei Lösungen zur Verbrauchsinformation.